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  • Luzia Sturzenegger

IGTV: Wie Instagram zum nächsten Angriff gegen YouTube ausholt


**UPDATED VERSION**


Der Facebook-Konzern ist für seine aggressive Wachstumsstrategie bekannt. Was sich nicht kaufen lässt (wie vor ein paar Jahren Snapchat) wird kurzerhand von den eigenen Entwicklern nachprogrammiert. So wagte Instagram vor 2016 mit der Story-Funktion auf Instagram einen strategisch gewagten Schritt, indem sie die Funktionen von Snapchat eins zu eins in ihre bestehende App integrierten. Mit Erfolg, Instagram hat bereits über eine Milliarde monatlich Aktive User und wächst weiter, während Snapchat zunehmend an Marktrelevanz verliert

Bildquelle: The companies

Im Sommer 2018 holte der Konzern erneut zum Angriff aus und lancierte IGTV, was nun YouTube Konkurrenz machen soll.

Was ist IGTV?

Im Juni 2018 lancierte Instagram mit IGTV ihre hauseigne Videoplattform. IGTV ist sowohl eine eigene App kann aber auch als Ad-on über Instagram verwendet werden. Auf IGTV lassen sich Videos im Hochformat hochladen. IGTV ist also grundsätzlich auf mobile ausgerichtet, funktioniert aber auch über den Desktop. Neu ist die Dauer der Videos auf Instagram somit nicht mehr auf eine Minute beschränkt. Denn Videos, die über die Instagram App hochgeladen werden, können bis zu 10 Minuten lang sein. Videos, die über den Desktop hochgeladen werden, sogar bis zu einer Stunde.

Wie funktioniert IGVT?

Auf der Startseite gelangt man über die Suche (Lupen-Symbol) unten auf die Explore-Seite von Instagram. Auf dieser wiederum kann oben IGTV angewählt werden. Die hier gezeigten Videos werden durch Interessen und Vernetzung zu anderen Instagram-User ausgewählt. Klickt man eines an wird es abgespielt. Durch Swipen nach rechts gelangt man zum nächsten Video. Ebenfalls kann man die IGTVs liken, kommentieren oder teilen – wie bei einem normalen Post im Feed. Die IGTV der User*innen denen man bereits folgt, werden normal im Feed angezeigt.

Wie kann man IGTV benutzen?

Über Instagram: Um ein IGTV zu posten, klickst du auf das Plus-Symbol unten - wie wenn du ein normale Bild posten möchtest. Dann wählst du dein Video aus. Wenn das Video länger als eine Minute lang ist, kommt die Auswahl ob du es als Feed-Video (dann musst du es kürzen) oder als IGTV hochladen möchtest.

Über die separate App: Wenn man die App öffnet schlägt es einem bereits das eigene Instagram-Konto vor. Durch Klicken auf «Als XX fortfahren» wird direkt der eigene IGTV-Kanal erstellt.

Sobald das erste Video hochgeladen ist, bildet sich der eigene IGTV-Feed im Profil. Der Clou: die Videos müssen im Hochformat hochgeladen werden oder werden sonst von der App automatisch auf Hochformat umgewandelt (sprich es wird stark ins Bild reingezoomt).

Bessere Zuschauerzahlen dank neuer Trailer-Funktion?

Der Start, den IGTV hingelegt hat, konnte nicht an den Erfolg der Storys anknüpfen. Die Zahl an IGTV-Usern wächst gemäss Instagram zwar weiter an – wie viele es genau sind, will das Unternehmen aber nicht verraten.

Um bei IGTV die Nutzerzahlen zu erhöhen, hat Instagram nun vor rund einer Woche die neue Trailer-Funktion ausgerollt. Damit sieht man direkt im Instagram-Feed eine Vorschau neuer IGTV-Videos. Dabei wird die erste Minute wie ein regulärer Video-Beitrag im Feed gepostet. Am Ende des Trailers erscheint unten ein Button, mit dem auf IGTV gewechselt werden kann, um dort das Video zu Ende zu schauen.

Das Gleiche geht auch innerhalb einer Story. Ein bereits hochgeladenes IGTV-Video kann durch einen Klick auf das Papierfliegersymbol in der Story geteilt werden. Wie bei der Vorschau im Feed wird eine Vorschau in die Story gepostet und mit nur einem Klick kann direkt auf IGTV gewechselt werden.

Dieses neue Feature zeigt wie Instagram weiter darum bemüht ist, die neue Videoplattform zu pushen. Die Video-Posts im Feed, die bereits heute in vielen Fällen schneller mehr Aufrufe erzeugen, als die Videos auf YouTube und mehr Reichweite erzeugen als reguläre Bild-Posts, können so um weitere 9 Minuten verlängert werden, ohne das die Zuschauer die App verlassen müssen.

So unscheinbar das neue Feature auf den ersten Blick wirkt, so verspricht es deutlich mehr Aufrufe und mehr Inhalt – für Zuschauer und Unternehmen.

Quellen:

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