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  • Kerry Stieger

Was gehört in einen Influencer-Vertrag?


Immer mehr Brands integrieren die Zusammenarbeit mit Influencern in ihre Marketing-Strategie. Nachdem die Marketing-Disziplin endgültig die Kinderstube hinter sich gelassen hat, gilt es nicht nur für die Abläufe, sondern auch für die Rahmenbedingungen klare Richtlinien festzulegen.

Neben gut strukturierten Briefings (hier findest du einen Beitrag dazu, was alles in ein Influencer-Briefing gehört) braucht es auch klare Regeln bei der Abwicklung der Kampagne. Wird hier nicht von Anfang an klar kommuniziert was, wann, wie erwartet wird, ist Ärger oft vorprogrammiert. Um unangenehme Missverständnisse zu verhindern und beiden Seiten auch rechtliche Sicherheit zu bieten, machen AGBs als Teil des Briefings oder - bei grösseren Kooperationen - fixe Verträge Sinn. Doch was sollte darin geregelt werden?

Briefing

Ein klares Briefing sollte immer ein Bestandteil des Vertrags darstellen. In einem Briefing sind alle wichtigen Punkte zur Kampagne und zum Auftrag festgehalten. Was genau in einem Briefing stehen sollte, findest du hier.

Bildrechte

Es ist wichtig im Vertrag festzuhalten, was mit den Bildern, welche für die Kampagne erstellt werden, gemacht werden darf.

  • Darf der Kund*in (die Marke / Auftraggeber) die Bilder frei für die eigenen Social Media Channels verwenden?

  • Darf der Kund*in die Bilder verändern?

  • Muss der Kund*in den Influencer immer referenzieren?

  • Darf der Kund*in die Bilder auch für sonstige Zwecke (z.B: Print-Werbung) verwenden?

  • Werden die Bilder ausschliesslich für die Kampagne erstellt und nur auf dem Influencer-Channel gepostet oder von beiden Parteien für andere Zwecke verwendet?

Gage / Produkt- / Dienstleistungswert

Weiter wird im Vertrag vermerkt, wie der Influencer für seine Arbeit vergütet wird. Der Influencer kann mittels Gage / Honorar vergütet werden. Er erhält also einen gewissen Betrag für das Produzieren und Veröffentlichen des Contents auf seinen Channels.

Folgende Faktoren werden miteinbezogen bei Bestimmung der Gagenhöhe: Qualität der Follower, Engagement, Reichweite im Zielmarkt, Content-Formate, Arbeitsaufwand und der Produkt-/Dienstleistungswert. Das Produkt/Dienstleistung kann entweder als vollständige Vergütung oder als einen Teil davon abgezogen werden.

Format & Umfang

Unter diesem Punkt wird geregelt, was wann und in welcher Menge gepostet wird.

  • Was wird gepostet? (Bild, Video, Blogbeitrag, etc.)

  • Wo/Auf welchem Channel wird gepostet? (Wichtig : Immer den gewählten Kanal verlinken, da gewisse Influencer mehrere Profile auf einer Plattform besitzen)

  • Wie viel von welchem Content wird gepostet?

  • Spezifikationen zum Content (Länge des Beitrags, Anzahl Bilder, etc.)

Alternativ kann dieser Punkt auch in einer Auftragsbestätigung festgehalten werden.

Timing

Im Vertrag wird unter dem Punkt Timing definiert, was wann gemacht und wann gepostet werden muss. Es wird auch festgehalten, bis wann der Content zur Abnahme geschickt werden muss (insofern eine Freigabe vereinbart wurde). Dies sollte einige Tage vor der geplanten Veröffentlichung stattfinden, damit noch Zeit vorhanden wäre, falls etwas angepasst werden muss. Sobald alles passt und freigegeben wurde, kann der Influencer den Content zur im Vertrag festgehaltenen Zeit posten. Ebenfalls sollte unter diesem Punkt die Dauer der Kampagne festgehalten werden.

Nichterfüllung

Neben dem was gemacht werden muss, sollte dringend im Vertrag geregelt sein, was passiert, falls eine Partei den Pflichten nicht nachkommt (z.B. Beitrag wird nicht oder zu spät veröffentlicht).

Exklusivität & Sperrfristen

Im Vertrag werden ebenfalls Exklusivität und Sperrfristen geregelt. Diese Sperrfristen und Konkurrenzverbote sollten verhältnismässig und spezifisch sein. Dabei wird geregelt, ob der Influencer während der laufenden Kampagne für die Konkurrenz werben darf und wie lange nach dem Ende der Kampagne die Sperrfrist anhält (in der der Influencer nicht für die Konkurrenz werben darf). Dabei muss dringend darauf geachtet werden, dass die Konkurrenz klar genannt wird (am besten eine abschliessende Liste), da für Aussenstehende oft nicht klar erkennbar ist, welche anderen Marken zum gleichen Konzern gehören und welche zur direkten Konkurrenz.

Bezahlung

In einem weiteren Punkt sollte die Bezahlung geregelt werden. Wann wird bezahlt (bei Auftragserteilung, nach Veröffentlichung) mit welcher Frist. Und was ist im Honorar alles enthalten.

Wichtig: Werden die Influencergagen nicht über eine Firma abgerechnet, müssen sie gegenüber dem Rechnungsempfänger einen Nachweis für ihre Selbstständigkeit erbringen. Ansonsten läufst du Gefahr die Influencer schwarz zu bezahlen, wofür du haftbar gemacht werden kannst. Mehr dazu erfährst du hier.

Code of Conduct

Im Code of Conduct werden allgemeine Verhaltensweisen festgehalten, wie: keine pornografischen Inhalte, keine politischen Äusserungen, keine Zigaretten, keine Drogen, keine Diskriminierung und keine Erwähnung der Konkurrenz in den Beiträgen.

Fazit

Wie bei allen anderen Verträgen ist es hier ebenso wichtig, dass alle auch selbstverständlich erscheinenden Informationen festgehalten werden. Denk immer daran, was für dich logisch erscheint, kann in den Augen des Vertragspartner ganz anders sein. Mit einem klar geregelten Vertrag kann man Unklarheiten von Anfang an vermeiden und jede Partei weiss, was sie zu tun hat.

Du brauchst Unterstützung bei der Erstellung deiner Influencer-Verträge? Dann melde dich bei uns.


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